Online Versandriese Amazon ist einer der Profiteure der Covid-19-Krise. Generell hat der Handel über das Internet zugenommen. Aber kaum jemand profitierte davon so überdurchschnittlich, wie Marktführer Amazon. Es ist aber nicht nur das richtige Timing, sondern ein paar Innovationen führten dazu, dass sich Jeff Bezos nun noch mehr Geld in die Taschen stopfen kann.
Eigener Lieferdienst
Wie so oft in der Wirtschaft, führte das Pareto-Prinzip zum Erfolg. Ausschließlich in den Metropolen des Landes, wo die Bevölkerungsdichte hoch genug ist, wurde ein eigener Lieferdienst etabliert. Damit wurden DHL, DPD, Hermes usw. wieder ein Stück vom Kuchen abgegraben. Denn der hausinterne Lieferdienst machte es möglich, dass in den großen Städten Bestellungen teilweise noch am gleichen Tag zum Kunden gelangen. Auch wenn das ein bisschen dekadent und luxuriös klingen mag, die Kunden lieben es.
Nerviges Verpackungsproblem gelöst
Amazon-Kunden wunderten sich häufig darüber, warum manche Produkte in viel zu großen Packungen geliefert wurden. Vor allem Umweltfreunde waren verärgert. Aber auch die Bürger, deren Altpapier-Tonne ständig überfüllt ist. In Zeiten der Krise noch viel mehr als zuvor, da allgemein mehr im Internet gekauft wurde.
Ursache dafür war, dass es einfach nur ein paar bestimmte Kartongrößen gibt. Amazon hat nicht hunderte Formate, sondern eben nur ein paar Dutzende. Es ist eine Software, die anhand der Produktmaße berechnet, was am besten wo hineinpasst. So kamen diese Anordnungen zustande.
Neuerdings wird das Problem auf dem amerikanischen Markt bereits so gelöst, dass immer häufiger nur noch Luftpolstertaschen zum Einsatz kommen. Für kleinere Sendungen sind sie absolut ausreichend. Das spart Unmengen an Papier und Material. Möglich wird das dadurch, dass spezielle Geräte angeschafft wurden, die quasi im Instant-Betrieb Luftpolster-Packungen für Produkte in unterschiedlichen Größen zurechtschneidern können. Ungefähr so, wie ein Laminiergerät, bei dem man die Maße jederzeit verstellen kann.
Mit Hilfe dieser Technologie wird es dem Internet-Riesen garantiert gelingen die Kostenstrukturen nochmals um ein paar Prozent pro ausgesendetem Produkt zu steigern. Aktionäre dürfen sich auf jeden Fall freuen, ebenso all jene, die um die Zukunft des Planeten fürchten.
Neben der Verpackung wurde zudem der Algorithmus verbessert, der die Pakete zusammenstellt. Anhand von Kritiken der Nutzer, wurden Erhebungen darüber unternommen, welche Waren sich mehr und welche sich weniger dafür eignen, um gemeinsam verschickt zu werden.
Dieses Modell könnte Schule machen. Denn viele andere Firmen ärgern sich ebenfalls über die hohen Kosten von Versand und vor allem für Retouren. Mit Hilfe dieser Technologie ist es gut möglich, dass auch sie ihre Renditen etwas aufbessern können. Wie es aussieht, zieht sich die Schlinge um den Hals der stationären Händler ein weiteres Mal enger zusammen.