Arbeiten in Amerika - macht das Sinn?

by Peter
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Arbeiten in Amerika - macht das Sinn?

Auslandseinsätze sind eine sehr wichtige Komponenten, die dabei helfen den Lebenslauf aufzuwerten und die Karriere zu fördern. Die USA sind hierfür eines der begehrtesten Länder. Hier möchte mal jeder gerne leben und arbeiten. Welche Vorteile hätte ein längerfristiger Arbeitsaufenthalt in dem Land?

Aufenthalt in Amerika - worauf achten?

Die größten Unternehmen der Welt stammen aus den USA: Amazon, Facebook, Google, aber auch Exxon und General Electric usw. Management und Innovation - das sind zwei Disziplinen, welche die Amerikaner sehr gut beherrschen. Nicht umsonst verfügen sie über eine so starke Wirtschaft. Allerdings basiert ihr Arbeitssystem auf etwas anderen Methoden, da ihr Arbeitsrecht ein komplett anderes ist. Wer das Glück hat und die Chance bekommt eine solche Unternehmenskultur mal auszuprobieren und den Unterschied zu Deutschland mitzuerleben, der ist sicher um eine interessante Erfahrung reicher. Hierbei muss man jedoch beachten, dass man sich um ein entsprechendes Arbeits-Visum kümmern muss. Mit dem ESTA Dokument kann man zwar für 90 Tage sehr einfach einreisen, aber keiner bezahlten Tätigkeit nachgehen.

Ganz wichtig ist auch die Sprache. Wer in der Schule Englisch gelernt hat, der wird merken, wie schwer man sich damit tut flüssig zu kommunizieren. Vor allem bei Musik und bei Filmen verstehen wir doch recht wenig mit diesen Kenntnissen. Aber wenn man eine Weile in den USA lebt, dann schaltet der Kopf meist schon nach weniger Tagen um. Ich habe das selber gemerkt, als ich für 10 Tage in New York war und dort nur auf Englisch Fernsehen schauen konnte. Gegen Ende des Aufenthaltes habe ich selber schon fast alles verstanden. In diesem Bereich können wenige Monate dazu führen, dass deutliche Verbesserungen der Sprachkenntnisse erreicht werden.

Was die Arbeitsbedingungen, Gehalt und soziale Sicherung angeht, sollte man jedoch aufpassen, dass es sich dort um eine ganz andere Welt handelt als bei uns. Es gelten andere Gehaltsniveaus, andere Preise, es gibt Währungsschwankungen und man hat bezüglich der Absicherung etwas mehr Auswahl.

Nach dem, was ich in Erfahrung gebracht habe, sind die Gehälter der Amerikaner im Vergleich zu den unsrigen deutlich niedriger. Zumindest die der normalen Angestellten, denn bei Managern und Führungskräften gelten andere Regeln. Andererseits kosten Immobilien in den USA wiederum deutlich weniger - was unter anderem am weniger restriktiven Baurecht und an den Grundstückspreisen liegt. Das heißt, man kann aus weniger Geld mehr machen als hier. Andererseits sind die Mieten in den Metropolen des Landes teilweise so teuer, dass man sich dort das Leben fast nicht leisten kann. In Manhattan zu wohnen ist für den McDonalds-Kassierer kein leichtes Unterfangen.

Problematisch ist auch das mit den Währungen. Wer über Jahre in den USA arbeitet und dann nach Deutschland zurückkommt, der muss darauf hoffen, dass der Wechselkurs günstig ist. Der Euro schwankte im Laufe der Jahre zwischen 1 zu 0,9 - 1,5 USD. Das heißt, die eigenen Ersparnisse können aufgrund des Kurses mal mehr, mal weniger Wert haben bei der Rückkehr.

Ein weiteres Problem ist das Thema Krankenversicherung. Diesbezüglich ändert sich die Lage immer mal wieder. Obamacare zum Beispiel geholfen hat sie bezahlbar zu machen. Herr Trump wollte sie wieder abschaffen. Manche Bundesstaaten haben sie aber noch, andere haben sie nicht. Wie dieses Hin und Her irgendwann ausgeht - wer weiß. Wichtig ist nur, dass man bei der Arbeit nicht immer automatisch krankenversichert ist, so wie bei uns. Daher muss man sich von dem Gehalt gegebenenfalls noch eine eigene Versicherung zulegen.

Eine klare Aussage darüber, ob das Leben in den USA besser oder schlechter ist, kann man nicht treffen. Es kommt immer darauf an, wo man sich in der Nahrungskette der Arbeitswelt befindet und wo der Wohnort ist. Für einfache Angestellte kann man nur sagen, dass das Leben dort deutlich härter ist. Die Gehälter sind niedriger als hier, die soziale Absicherung ebenso. Das Arbeitsrecht ist an den Wünschen des Arbeitgebers orientiert. Man muss sich also deutlich mehr unterordnen und wird viel leichter entlassen. Für hoch qualifizierte Jobs, wie Informatiker und Ingenieure wiederum kann es sich durchaus lohnen. Denn gesuchte Fachkräfte bekommen dort sehr gute Konditionen offeriert. Zudem gibt es Gegenden, wo man recht günstig Immobilien kaufen kann. Dort kann man auch als einfacher Angestellter in einem schönen Hause wohnen, was hier undenkbar wäre.