Ernährung - welche aktuellen Erkenntnisse sind wichtig?

by Peter
7 Minuten
Ernährung - welche aktuellen Erkenntnisse sind wichtig?

Gesunde Ernährung - über kaum ein Thema wird so viel geschrieben und, man muss es leider sagen, gelogen. Warum? Weil es ein Markt ist, in dem viel Geld steckt. Die Nahrungsmittelindustrie kämpft um jeden Prozent Marktanteil. Hinter ihnen gibt es noch eine ganze Reihe von weiteren Akteuren. Wie sollte man also den Überblick behalten darüber was gut ist und was nicht? Wir zeigen die Zusammenhänge im Hintergrund auf. Zudem zeigen wir einige interessante Erkenntnisse darüber, worauf man sich wirklich verlassen kann. 

Gesunde Ernährung - wer sind die Akteure?

Wir in der westlichen Welt hatten über die letzten Jahrzehnte bestimmte Ernährungsgewohnheiten. Viele davon waren ungesund. Solche Dinge zeigen sich meist über lange Zeit, wenn sich Gewohnheiten ändern. Hinterher ist man immer klüger...

Es gab zum Beispiel Zeiten, da war Zucker überall, es wurde viel zu viel Salz gegessen und man konsumierte Fleisch in abstrusen Mengen. Heute weiß man, dass es schädlich ist. Eigentlich wusste man es schon lange, doch man muss sich das so vorstellen: Wer von der aktuellen Marktlage profitiert, der verdient das große Geld. Und mit diesem Geld wiederum kann man Einfluss nehmen auf die öffentliche Meinung. Es gab früher zum Beispiel eine riesige Fleischindustrie und eine für Zucker. Diese Firmen verdienten viel Geld. Zudem waren unzählige Unternehmen von ihnen abhängig. Auch sie hatten viel Geld. Sie alle zusammen versuchten dafür zu sorgen, dass das für immer so bleibt. Kam eine medizinische Untersuchung heraus darüber, dass man weniger davon essen sollten, dann reagierte man sofort. Es wurden sofort Gegenstudien finanziert. Zudem wurden Kritiker als unseriös verunglimpft. Lange Zeit ging das gut. 

Doch es entwickelten sich immer größere Gruppen, die ungesunde Lebensmittel vermeiden wollten. Viele Prominente und vor allem Sportler hatten ein offenes Ohr dafür. Denn vor allem letztere waren immer daran interessiert ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern. Solche Leute waren zu ihrer Zeit Influencer. Und es häuften sich Aussagen in der Presse, wie: "Ich bin Vegetarier, daher habe ich mehr Kondition" oder "Ich esse keinen Zucker mehr, deswegen habe ich kein Übergewicht und auch kein Diabetes.". Zudem zeigten unabhängige Langzeitstudien renommierter Hochschulen auf, dass manche Gewohnheiten nahezu tödlich sind. Gegen diese konnte man nicht mehr so leicht argumentieren. 

Heute ist die Lage am Markt so: Es gibt natürlich immer noch die Vertreter der alten Schule. Aber es gibt auch neue Firmen, die gesunde Produkte verkaufen. In der Bevölkerung weiß man viel mehr über gesundes Essen als vor 30 Jahren. Natürlich gibt es immer noch den Kampf um die Marktanteile. Doch die Teilnehmer in diesem Rennen sind etwas mehr ausgewogen.

Die Lebenserwartung ist seit Jahrzehnten deutlich gestiegen. Grundsätzlich eine gute Sache. Doch leider ist es immer noch so, dass ungefähr zwei Drittel der Männer und über die Hälfte der Frauen übergewichtig sind. Es gibt also immer noch genug zu verbessern. Aus diesem Grund zeigen wir einige interessante Entwicklungen auf, die sie sich bei Gelegenheit anschauen sollten. 

Filmtipp - The Game Changers

Auf Netflix lief im Jahr 2019 der Film "The Game Changers". Darin wurde ein MMA-Kämpfer gezeigt, der wegen einer Knieverletzung seine Karriere unterbrechen musste. In dieser Zeit las er Artikel über römische Gladiatoren. Starke, muskulöse Männer, die sich laut antiken Berichten überwiegend vegetarisch ernährten, vor allem von Hülsenfrüchten. Basierend auf dieser Erkenntnis besuchte er Profi Sportler, die sich im Laufe ihrer Karriere dazu entschieden sich vegan zu ernähren. Sie alle verbesserten seither ihre Leistungen. 

Besonders beeindruckend ist der Auftritt von Arnold Schwarzenegger. Er war genau die Generation Bodybuilder, die damals anfing mit allem zu experimentieren, um noch bessere Leistungen zu erbringen. Für Leute wie ihn war damals noch nicht so klar, dass Creatin nach dem Training wichtig ist für den Muskelaufbau. Wie oft man trainieren sollte? Welche Übungen die besten sind usw. Schwarzenegger, Ralf Möller, Lou Ferrigno - sie alle mussten viel selbst herausfinden. Schwarzenegger, dieser Koloss von einem Mann, sagt in dem Film: Dieses "Iss wie ein Mann Ding" - das ist doch alles nur Marketing (lacht). Ich bin schon seit langer Zeit zu 99% vegan." 

Sicherlich muss man die Beweisführungen in dem Film manchmal als zu schlicht gehalten sehen. Doch viele der Erkenntnisse sind tatsächlich belegt. Zum Beispiel die Auswirkungen veganer Ernährung auf den Zustand der Blutgefäße. 

Intervallfasten - eine Verjüngungskur

Der Körper des Menschen ist aufs Überleben in der Not ausgelegt. Daher speichern wir Fett in speziellen Zellen auf Vorrat, um sie in schlechten Zeiten zu nutzen. Heute wird das zum Problem. Übergewicht grassiert überall. 

Als wirksames Mittel dagegen hat sich neuerdings das Intervallfasten entwickelt. Dabei wird nicht über Tage gehungert, wie beim klassischen Fasten. Stattdessen wird nur ein Zeitraum von circa 12-16 Stunden gehungert. Der positive Effekt ist tatsächlich eine Gewichtsabnahme, durch die Reduktion der Kalorien.

Viel wichtiger ist aber die Entgiftung. Denn im Hungermodus fängt der Körper an Abfallprodukte und gelagerte Giftstoffe zu verwerten. Diese würden im Körper langfristig Krebs und sonstige Krankheiten entstehen lassen. Durch das kurzfristige Fasten jedoch erfolgt ihre Verbrennung. Wer diese Art der Diät wählt, der verliert nicht nur Körperfett, sondern unterzieht sich offenbar einer massiven Verjüngungskur der Zellen. 

Die Darmflora - sie kontrolliert unser Leben

Im Darm des Menschen tummeln sich unzählige Bakterien und Mikroben. Sie sorgen dafür, dass wir manche Lebensmittel überhaupt erst verwerten können. Zudem produzieren sie Gifte, Seren und Hormone usw., die zum Teil in unsere Blutbahn gelangen. Das heißt: manche davon sind gut und wichtig, andere schaden uns. 

Nun zeigt sich, dass die Zusammensetzung des Darms beeinflussbar ist. Zum einen durch die gezielte Zuführung bestimmter Bakterienkulturen mit Hilfe von Präparaten. Zum anderen durch die Ernährung. Manche Bakterien brauchen Fett, andere benötigen tierische Eiweiße und wieder andere Zucker, um zu überleben. Je nach dem, was wir essen, wachsen einige von ihnen wie verrückt, während andere verkümmern. Somit steigert bzw. verringert sich die Produktion und die Verwertung bestimmter Stoffe im Körper - je nach dem, welche von ihnen wir "füttern". Was ist die Folge?

Man hat vor einiger Zeit Hinweise darauf gefunden, dass eine bestimmte Darmflora bei Patienten mit Depressionen häufiger auftritt als bei anderen. Offenbar ist es für den Körper so, dass die dominierenden Kulturen im Darm Stoffe produzieren, die sich dann auf die Psyche auswirken. 

Es wird noch viel geforscht auf dem Gebiet. Aber grundsätzlich ist schon jetzt klar, dass die Pflege unseres Darms ein ungeheuer wichtiger Prozess ist, dem man auf jeden Fall Aufmerksamkeit widmen muss.