Kommt der Bitcoin an die Börse?

by Peter
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Kommt der Bitcoin an die Börse?

Nachdem der Bitcoin Ende 2020 ein drastisches Kurswachstum hingelegt hat, ist das Interesse der klassischen Finanzwelt an Kryptowährungen offenbar nachhaltig entfacht worden. S&P Dow Jones überlegt nun einen Index für Krypto-Währungen aufzustellen. Was heißt das für Anleger?

Geben wir es zu, kaum jemand versteht wirklich wie Bitcoin funktioniert und was die Blockchain ist. Deswegen galten Kryptowährungen in den letzten Jahren ein bisschen als geheimnisvolle Hacker-Devisen, mit denen Kriminelle ihre schmutzigen Geschäfte abwickeln. Hinzu kamen noch die Technik-Freaks, die einfach grundsätzlich gerne mit Neuem experimentieren.

Zuletzt interessierten sich jedoch immer mehr institutionelle Investoren und Vermögensverwalter für das virtuelle Geld. Wahrscheinlich ist das einer der Gründe dafür, dass sich die Kurse so entwickeln haben, wie sie es haben. Daher wurde das Thema Bitcoin kaufen immer aktueller. Massive Geldzuflüsse erreichten den Markt. Vermutlich getrieben von der Sorge, dass sich die Covid-Krise noch sehr negativ auf Aktien auswirken könnte. Daher suchen Anleger wohl nach Investments, die keinen unternehmerischen Charakter aufweisen, sondern eher der Werterhaltung dienen. So ähnlich wie Gold und Silber zum Beispiel.

 

Wie reagieren die Börsen?

Diese Entwicklungen haben dazu geführt, dass sich führende Finanz-Firmen offenbar darauf geeinigt haben, dass ein oder mehrere Indizes für Kryptowährungen ins Leben gerufen wird.

Offenbar ist es aktuell so, dass S&P Dow Jones Indices mit einigen anderen Partnern daran arbeiten einen Index für Internetwährungen zu etablieren. Damit hätten Geldverwalter eine Benchmark, mit der sie und Investoren Produkte abgleichen können. Zudem könnten die Betreiber von ETFs Indexprodukte entwickeln, der Bestandteile völlig transparent sind.

Experten meinen, dass sich mit einem solchen Index auf jeden Fall eine zuverlässige Brücke von der Welt der klassischen Investmentgesellschaften in die der digitalen Devisen schlagen lässt. Anleger hätten zudem einen vereinfachten Zugang zu entsprechenden Produkten.

Das wäre ein Fortschritt, denn bisher ist es relativ umständlich und teilweise riskant in solche Währungen zu investieren. Man hört immer wieder von Wallets, die gehackt werden. Einmal war es sogar so, dass die e-Börse QuadrigaCX in die Krise geriet. Nur der Chef hatte als einziger die Zugangsdaten. Als dieser unerwartet an einem Unfall starb, kamen die Betreiber an über 190 Millionen US-Dollar Einlagen der Investoren nicht mehr heran. Solche Dinge wären in einer geordneten Finanzwelt absolut undenkbar.

Vielleicht tragen die aktuellen Pläne der hoch seriösen S&P Gesellschaft dazu bei, dass die teilweise wildwestähnlichen Zustände in dieser Branche in etwas geregeltere Bahnen gelenkt werden. Vermutlich werden alle anderen Kypto-Devisen davon profitieren und damit noch mehr Geld anlocken. Wer früh aktiv wird, für den tun sich in diesem Bereich zahlreiche Möglichkeiten auf.