Liquiditätsmanagement - das A und O des Unternehmers

by Peter
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Liquiditätsmanagement - das A und O des Unternehmers

Unser Professor für Finanzierung und Investition hat immer gesagt, dass die Liquidität im Unternehmen das Wichtigste überhaupt ist. Man kann als Firma riesige Gewinne verbuchen und Umsätze in die Bücher schreiben, man wird dennoch in die Insolvenz gleiten. Denn was bringt es, wenn einem jemand viel Geld schuldet, wenn dieser nicht bezahlt. Das ist auch der Grund, warum so viele Kleinunternehmer unverschuldet pleite gehen. Mit den richtigen Maßnahmen, kann man sich jedoch gegen die drohende Zahlungsunfähigkeit schützen.

Viele Gewerbetreibende sind nur ganz knapp finanziert. Das Geld reicht oft nur gerade so, um die eigenen Angestellten im Voraus zu bezahlen. In einer idealen Welt, wo alle ihre Rechnungen pünktlich bezahlen, wäre das kein Problem. Leider ist es aber ein häufig auftretendes Phänomen in der Wirtschaft, dass viele Unternehmen einen Großteil ihres Umsatzes mit nur 20% ihrer Hauptkunden machen. Das kann gerne auch bei Handwerkern so sein, die sich auf einen Großauftrag auf einer Baustelle einlassen. 

Kurzum: der Risiken gibt es viele. Daher gilt es als Unternehmer so gut wie mögliche Zahlungsausfälle zu vermeiden. Ansonsten kann es sein, dass insolvente Kunden ihre Probleme einfach an die Lieferanten weiterreichen bis dann mehrere Firmen gleichzeitig schließen müssen. 

Ich hatte diesen Fall im Bekanntenkreis. Ein Freund von mir hat Leute angestellt und auf einer Baustelle einen großen Auftrag abgearbeitet. Als die Jungs fertig waren, sagte der Kunde: "Tut mir leid, ich kann nicht zahlen." - Tja, so kann es laufen. 

Gegen die Insolvenz durch Zahlungsausfälle kann man sich auf verschiedenen Arten schützen:

Zum einen besteht die Möglichkeit eine Versicherung abzuschließen. Diese kostet jedoch Geld und wird sich in geringeren Margen niederschlagen. 

Eine andere Lösung wäre die großen Forderungen, deren Ausfall gefährlich werden könnte, an spezielle Factoring-Firmen zu verkaufen. Diese ziehen dann das Geld vom Kunden ein und verlangen eine Provision. Auch hier wird man einen Teil seines Umsatzes aber einbüßen. 

Eine Lösung, die weniger kostet, aber beim Kunden schwer durchsetzbar sein könnte ist es auf Vorkasse zu arbeiten. In diesem Fall lässt man sich für die Leistungen, die man erbringen wird vom Kunden einen Vorschuss zahlen. Ist dieses Geld aufgebraucht, dann wird die nächste Tranche fällig. Leider besteht hier das Problem, dass sich nicht jeder Geschäftspartner auf diesen Deal einlassen wird. Denn für den Kunden bestünde dadurch das gleiche Risiko. Auch Lieferanten gehen mal pleite und dann ist die geleistete Anzahlung ebenfalls futsch. 

Neben der Insolvenz der Kunden gibt es noch ein weiteres Risiko, das zu Zahlungsverzögerungen führt. Häufig behalten die Käufer Teile einer Zahlung ein, weil sie damit einseitig Reklamationen geltend machen wollen. Andere behalten einfach so das Geld und schauen einfach was passiert. Wer sich dagegen wehrt, der kann dann vor Gericht gehen und irgendwann Jahre später hat man dann vielleicht sein Geld. Diese Zeit muss man aber erstmal mit Liquidität überbrücken. Für solche Fälle gibt es eine Reihe von spezialisierten Anwaltskanzleien und Inkassounternehmen. Diese kennen ihr Geschäft und ermögliche es schneller an das eigenen Geld zu kommen. 

Fazit: Gewinn ist nicht immer der Faktor, der über Wohl und Wehe einer Firma entscheidet. Fehlt die Liquidität, dann kann auch ein florierendes Unternehmen den Bach runtergehen. Aus diesem Grund sollte man seinen Cash-Flow gut überwachen und Vorsichtsmaßnahmen gegen Zahlungsausfälle in die Wege leiten.