Schlechte Noten - Für viele Eltern ein Grund, in Panik zu geraten. Bei Licht betrachtet, sollte man sich aber keine Sorgen machen. Es gibt schlimmeres und im Gegensatz zu einer unheilbaren Krankheit kann man etwas gegen schlechte Noten machen. Das wichtigste ist es, die Ursache für die schlechten Zensuren zu ermitteln.
Dabei gibt es mehrere Vorgehensweisen.
Bevor Eltern in wilden Aktionismus verfallen, ist Ursachenforschung angesagt. Diese kann vielfältig sein.
Manchmal (und meiner Erfahrung nach meistens) ist es einfach Faulheit, weshalb Kinder schlechte Noten nach Hause bringen. In unserer Gesellschaft ist es nicht mehr üblich, sich für Dinge anzustrengen. Schnelle Bedürfnisbefriedigung ist angesagt. Die Belohnung muss üppig ausfallen, der Preis dafür muss gering sein. Wer seinen Kindern von Anfang an Disziplin beibringt und Durchhaltevermögen macht es ihnen leichter, auch dann durchzuhalten, wenn es Grund für Frustration gibt.
Allerdings können auch andere Gründe zu mangelhaften Noten führen, wie etwa die falsche Lernmethode. Wer etwa ein visueller Lerntyp ist, der wird mit dem Unterricht in der Schule Probleme bekommen. Dieser wird in der Regel akustisch vermittelt. Ich selbst hatte (und habe immer noch) Probleme damit, akustisch vermitteltes Wissen zu behalten. Umso besser kann ich Geschriebenes für mich behalten. Als ich mein Universitätsstudium absolvierte wurde damit ein Traum wahr: Ich konnte mir das Wissen selbst aus Büchern beibringen, ohne meine Zeit in Vorlesungen zu verschwenden. Wer erkennt, wie er am besten lernt, der wird gar nicht vermeiden können, gute Noten zu schreiben.
Auch psychologisch begründete Probleme können eine Folge davon sein, dass das Kind Probleme in der Schule hat. Mobbing durch Mitschüler, Probleme im Elternhaus und ähnlich gelagerte Ursachen können zu schlechten Noten führen.
Die Intelligenz spielt ebenso eine Rolle. So leid es mir tut es zu sagen, aber manche Kinder sind einfach nicht intelligent genug, um das Abitur zu schaffen. Auch dies zu erkennen ist sinnvoll, kann sich das Kind dann lieber auf eine Karriere konzentrieren, die keine hohe Schulbildung voraussetzt. Vielleicht kann das Kind sehr gut mit Menschen umgehen und sich im Vertrieb eine goldene Nase verdienen?
Manchmal wird auch eine vermutete Hochbegabung als Entschuldigung für schlechte Noten hergenommen. Obwohl es das gibt, ist die Wahrscheinlichkeit doch recht gering (1 von 1000 Kindern ist hochbegabt) und es ist wahrscheinlicher, dass eines der anderen Gründe die Ursache für schlechte Noten ist.
Ursachen für schlechte Noten gibt es viele. Viel wichtiger, als die unzähligen Möglichkeiten zu deren Behebung zu kennen ist es, zunächst zu wissen, was die Ursachen sind und erst dann gezielt vorzugehen. Das schont die Nerven des Kinds und die der Eltern.