Musik on demand

by Carlos
3 Minuten
Musik on demand

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Zeitentkoppelung von Medienkonsum

In den letzten Jahrzehnten hat sich der Trend weiter verfestigt vom Programm gesteuerten Medienkonsum hin zum frei wählbaren Zeitpunkt des Konsums.

Vor den Möglichkeiten der Aufzeichnung war es nur möglich, Musik live zu genießen. Man musste selbst musizieren oder der Darbietung einer Musikgruppe beiwohnen. Meistens war dies bei Festen der Fall, aber auch im Gottesdienst.

Nach und nach kamen Medien, welche die Konservierung des Erlebnisses ermöglichten. Nennen möchte ich da die Schallplatte, die es ermöglichte, Musik mit einem tragbaren Grammophon sogar mitzunehmen oder entkoppelt vom Ort der Entstehung und auch ohne Stromquelle genießen zu können. Diese Möglichkeit des entkoppelten Hörens wurde immer weiterentwickelt. Wurden die Schallplatten im besser, kamen später Tonbandgeräte dazu, welche die vom Benutzer gesteuerte Konservierung von Audioquellen ermöglichten. Diese mündeten schließlich in Kassetten. Diese waren selbst bespielbar und deutlich kompakter als Tonbänder.

Mit der Einführung der CD wurde es möglich, Musik digital zu speichern. Dies ermöglichte die nahezu verlustfreie Aufnahme, das Kopieren und Abspielen von Musik. Diese wurden bald auch bespielbar ("brennen") und machten die Kassette obsolet. Schallplatten und Kassetten sind mittlerweile nur noch bei Fans unterwegs. Aber auch die CD ist praktisch ausgestorben.

Die CD war von vorneherein nur das Medium für digitale Audioquellen. Durch die fortschreitende Entwicklung von Speicherbausteinen (immer besseres Kapazität versus Größe und Preis Verhältnis) wurden die Abspielgeräte immer kleiner und basieren nur noch auf nicht-flüchtigem Speicher. Ein weiterer Vorteil liegt in der Robustheit dieser Geräte aufgrund fehlender beweglicher Teile.

Auf der anderen Seite gab es seit dem Beginn des Radios die Möglichkeit, Musik zeitabhängig zu hören. Durch Konservierung durch Tonband oder Kassette konnten konkrete flüchtige Sendungen aufgezeichnet und danach beliebig oft genossen werden.

Auch da gab es verschiedene Evolutionsstufen. Früher waren vor allem Aufzeichnungen von Radio auf Kassette eine günstige Möglichkeit, Musik mehrmals konsumierbar zu machen.

Aber auch heute ist dieses Problem aktuell. Man hat gerade ein Lied im Radio gehört, hat aber die Ansage nicht mitbekommen, und weiß nicht, wie der Titel des Lieds lautet und wer der Interpret ist.

Eine gute Möglichkeit ist es, eine Playlist via Internet aufzurufen. Diese listet die Musikstücke eines Radiosenders auf, wie zum Beispiel diese 1live playlist.

Dort kann der Hörer die Liste, die mit genauen Zeitangaben versehen ist, durchsuchen. Das Lied kann er sich vorspielen lassen und dann gegebenenfalls sofort legal via Musikportal auf sein Smartphone oder Computer runterladen und immer wieder anhören.

Wir sehen, die Anforderungen sind nach wie vor da, Musikstücke öfters zu konsumieren. Allerdings ist es mittlerweile mit deutlich weniger Aufwand verbunden, was die Kosten, als auch den Zeitaufwand angeht.