Warum Unternehmen einen Finanzplan brauchen

by Peter
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Warum Unternehmen einen Finanzplan brauchen

Wer ein Unternehmen gründen möchte und das Kapital nicht zu 100% aus der eigenen Tasche beisteuern kann, der wird zwangsläufig bei einer Bank oder einem Investor vorsprechen müssen. Und jeder, der schon einmal die "Höhle der Löwen" im Fernsehen gesehen hat, der sollte wissen, dass es am Ende immer der Finanzplan ist, der über Erfolg und Misserfolg entscheidet.

Warum einen Businessplan erstellen

Wenn man ein Geschäft aufbaut, dann geht es meist um eine Idee und ein Produkt, mit dem man seinen Umsatz erzielen will. Doch um dieses Produkt herum muss eine Organisation aufgebaut werden: Räume, IT, Personal, Marketing, Maschinen oder Produktionsmittel, Ausrüstung usw. Das alles kostet Geld. Häufig ist es so, dass man zuerst viel davon ausgibt, bevor man welches verdient. So ging es auch Firmen wie Facebook und Twitter. Sie alle hatten jemanden im Hintergrund, der es sich leisten konnte viele Millionen von Dollar in Vorleistung zu stecken, um dann Jahre später eine Rendite einzufahren.

Damit man als Unternehmen so weit kommt, muss man jemanden finden, der von der Idee genauso überzeugt ist und der die Chance sieht mit der Idee tatsächlich einen Profit zu machen. Geldgeber interessiert dabei nur eines: Zahlen. Sie wollen sehen, mit welchen Kosten und welchen Umsätzen sie planen können und wann die Gewinnschwelle erreicht wird. Dafür benötigt man einen gut durchdachten Plan. Wer damit noch keine Erfahrung gemacht hat, der sollte keinen Aufwand scheuen und einen erfahrenen Berater ins Boot holen. So lässt sich ein Finanzplan erstellen, der die Geldgeber überzeugt.

Ein Finanzplan enthält im Wesentlichen eine Eröffnungsbilanz und zeigt dann deren Weiterentwicklung über die nächsten 2-5 Jahre. Man plant jede einzelne Kostenart der Gewinn- und Verlustrechnung durch und stellt sie in Bezug zur Entwicklung des Umsatzes. Manche Kosten, variable Kosten, wachsen direkt mit der Leistungsmenge, andere, die fixen Kosten, steigen nicht direkt proportional. So sieht man an der Fortschreibung der Geschäftszahlen, ob und wann man die Gewinnschwelle erreicht und wie hoch die Rendite sein wird.

Natürlich kann es sein, dass sich die Zukunft nicht so entwickelt, wie auf dem Reißbrett. Es wäre aber auch die Erkenntnis möglich, dass man mit seinem Produkt gar keinen Gewinn machen kann. Das könnte theoretisch auch passieren. Dann muss das Geschäftskonzept angepasst werden. Daher ist es von großer Bedeutung, dass die Planung realistisch ist und man weiß, wo man finanziell hin muss, damit es funktioniert.

Ein anderer, wichtiger Part ist die Liquiditätsplanung. In der BWL sagt man, dass ein Unternehmen auch mit gigantischem Gewinn pleite gehen kann. Nämlich dann, wenn kein Geld in der Kasse ist und man seine Rechnungen nicht bezahlen kann, während man noch selber auf das Geld von Kunden wartet. Dann droht die Insolvenz. Aus diesem Grund enthält der Finanzplan auch eine Fortschreibung des Bestandes an liquiden Mitteln, deren Veränderungen sich aus den Zahlen der GuV ableiten. Am besten plant man jeden Monat der Folgejahre durch. Wenn dort zu irgendeinem Zeitpunkt der Kassenbestand negativ sein sollte, dann weiß man als Unternehmer, dass für diese Zeit zusätzlicher Cash geholt werden muss, um diese Phase zu überbrücken.

Sieht die Planung realistisch aus und ist die Liquidität auf Dauer gesichert, dann stehen die Chancen gut, dass die Finanzierung ein Erfolg wird.