Was wurde aus Bitteliebe nach der Höhle der Löwen?

by Peter
4 Minuten
Was wurde aus Bitteliebe nach der Höhle der Löwen?

Wer regelmäßig im Fernsehen die Sendung "Höhle der Löwen" schaut, der fragt sich sicherlich, was aus diesen Unternehmen geworden ist, nachdem die Investoren sich dazu entschlossen haben ihnen ihr Geld anzuvertrauen. Ein solches Unternehmen schauen wir uns heute an: BitterLiebe. Wir zeigen auf, wie sie es geschafft haben sich am Markt durchzusetzen.

Als Betriebswirt, ist die Höhle der Löwen eine meiner Lieblingssendungen. Meiner Ansicht nach hat sie enorm dazu beigetragen das Unternehmertum in Deutschland zu fördern. Nicht deswegen, weil dort einige Firmen ausgesucht und dann geboostet werden. Sondern aufgrund der Tatsache, dass man als Zuschauer erfährt, wie das alles funktioniert. Also eine Firma aufbauen, einen Businessplan auf den Tisch legen usw. Vor allem aber, höchst kritische Menschen davon zu überzeugen, dass der Plan funktioniert.

Ein solcher Kandidat waren die Leute von der Firma BitterLiebe. Sie entwickelten ein Gemisch aus Kräutern, in dem zahlreiche Bitterstoffe aus natürlichen Quellen enthalten sind. Geschmacklich sicherlich etwas ungewohnt für den Gaumen von heute. Doch die Gründer sagten es ganz richtig, dass unsere Vorfahren einst sehr viel davon gegessen haben. Nur hat die Lebensmittelindustrie es uns abgewöhnt. Süß und zuckrig verkauft sich nun einmal besser.

Das führte dazu, dass heute viel mehr Menschen übergewichtig sind als noch vor 30 oder 50 Jahren. Wer schon einen BMI Rechner genutzt hat, der wird verdutzt gewesen sein. Als übergewichtig oder adipös zu gelten geht ganz schnell. Der Body-Mass-Index ist äußerst aussagekräftig. Potenzielle Kunden gäbe es somit genug hierzulande. Kein Wunder, dass die Investoren sich massiv begeisterten.

BitterLiebe - so verlief der Pitch

Innerhalb der Jury entbrannte großes Engagement. Bittertropfen sind nämlich ein einfaches Mittel, um den Hunger zu dämpfen und die Verdauung zu fördern. Gleich mehrere wollten einsteigen. Anschließend bekamen sich die Investoren sogar in die Haare. Die eine Fraktion meinte BitterLiebe gehöre in die Apotheke. Die anderen waren der Überzeugung, dass es in der Drogerie besser aufgehoben wäre. Am Ende setzte sich Judith Williams durch.

BitterLiebe - der Weg des Erfolgs

Die Gründer sind den Weg über den Massenmarkt gegangen. Seither gibt es die Bitterstoffe im eigenen Online Shop und beim Drogeriemarkt DM. Sicherlich die bessere Entscheidung. Wenn man schon eine solche Bekanntheit erlangt hat, dann ist es clever über die Drogerie zu gehen. Aber nicht nur deshalb. Apotheken waren früher ein Hort der Exklusivität. Doch mittlerweile sind zahlreiche Bürger der Überzeugung, dass sie teilweise ganz normale Mittel verkaufen, nur um ein Vielfaches teurer als im Laden. Während Händler wie DM jeden Tag Millionen von Kunden haben und günstige Preise bieten.

Klar ist das besser, wenn dort die Tropfen, der Tee oder das Pulver direkt vor den Augen herumsteht. So kann man sie spontan mit nach Hause nehmen und muss sich dafür nicht mehr extra zu einer Apotheke begeben. Mal ehrlich, wären Ihnen Bittertropfen einen solchen Umweg wert, wenn Sie gestresst von der Arbeit kommen und schnell noch das Nötigste einkaufen?

Und was kam danach?

Auf dem Markt hat sich die Firma etabliert. Seither läuft das Geschäft rund. Die Marke hat sich ausgebildet und gilt als zuverlässige Quelle für natürliche Bitterstoff-Produkte. Zudem wurde noch das Portfolio erweitert. Hinzugekommen sind natürliche Vitamin C Kapseln. Grundsätzlich ein sinnvoller Schachzug eine solche Erweiterung, wenn man sich bereits ein solides Image aufgebaut hat. So lässt sich das Risiko etwas streuen und der Umsatz vorsichtig ausweiten. Denn eins ist klar, der Markt für bittere Kräuterextrakte gegen Hunger wächst nicht jedes Jahr rasant, sondern ist relativ schnell gesättigt.